Steffen Böttcher in der kopfquetsche
Steffen Böttcher aka der Stilpirat entert diese Woche die Interviewreihe kopfquetsche. Steffen ist einer derjenigen, die mir in letzter Zeit sehr positiv im Web aufgefallen, bzw. über den Weg gelaufen sind – Steffen ist ein sympathischer Kreativkopf mit einem fokusierten, talentierten Blick durch den Sucher. Ob Fotografie, Design oder Websites … das Portfolio von Steffen überzeugt genauso wie der menschliche Teil des Stilpiraten – Leinen los!
Bitte stell dich kurz vor:
Mein Name ist Steffen Böttcher, einigen auch bekannt als bloggender Stilpirat auf stilpir.at. Ich bin seit knapp 10 Jahren als Freiberufler im Bereich Grafik- und Webdesign sowie als Fotograf unterwegs. Nach langer Zeit in Hamburg und kurzer Zeit in Düsseldorf trieb es mich zurück aufs Land – in die schöne Nordheide. Hier lebe ich mit Frau und 2 Kindern im für mich perfekten Environment und bin sozusagen angekommen.
Drei Schlagworte zu deiner Person:
- Großstadtflüchtling
- Input-Junkie
- Sehmann
Ein Ergebnis deines Schaffens und erzähl etwas dazu:
Dieses Foto hat sehr viel Symbolkraft für mich. Ich habe es vor einiger Zeit eigentlich sehr zufällig und ohne große Überlegung geschossen. Es symbolisiert meine momentane Arbeits-Situation in verschiedener Hinsicht.Ich widme mich seit einiger Zeit wieder verstärkt der analogen Fotografie. Sie ist meine Muse und der visuelle Ausgleich zum täglichen Bombast-Photoshopping. Ich mag die Beschränkungen die diese Art zu fotografieren mit sich bringt, denn genau diese Beschränkungen sind es, die mir ein Höchstmaß an Kreativität abverlangen um ans Ziel zu kommen. Man wird wieder munter im Kopf und die Ideen fliegen wie die bunten Seifenblasen auf dem Foto… Ich bin vor einigen Jahren aufs Land gezogen, deshalb das Kornfeld im Hintergrund – es ist ganz in meiner Nähe.
Bist du selbständig, Freelancer/in oder angestellt? – Warum?
Ich bin seit knapp 10 Jahren Freiberufler. Meine Kunden kommen aus allen möglichen Bereichen: Musik, Medizin, Entertainment, Anwälte, Handwerker – alles durch die Bank weg…. Ich hab in den letzten 10 Jahren einiges an Konzepten ausprobiert – komme aber immer wieder auf die ureigenste Form der Dienstleistung zurück.
Was ist deine Aufgabe und damit verbundene Verantwortung in deinem Job/Team?
Ich bin eine “One-Man-Band”. Bei mir muß sich der Kunde nicht mit verschiedenen Dienstleistern (Print, Web, Foto) rumärgern, sondern bekommt das kompakte “Rundumsorglospaket”. Und sollte mal irgendwas außerhalb meiner Fähigkeiten liegen, so habe ich eine reichhaltige Auswahl sehr qualifizierter Nerds in meinem Netzwerk …
Wenn dir die gesamte Designwelt fünf Minuten zuhören würde – was würdest du ihr erzählen?
Viel interessanter fänd ich – was würde sie mir erzählen? Eine Frage beschäftigt mich nämlich schon länger: Ist die Trennung von Budget und Anspruch auf Dauer überlebensfähig?
Was ist deine persönliche Definition von Design?
Gutes Design macht, dass die Augen leuchten. Schlechtes Design gibt`s nicht – denn dann ist es kein Design mehr sondern belangloser Mist. Es ist schlimm, wie oft wir im täglichen Leben mit leidenschaftslosem Design beschimpft werden. Mir fehlt hier leider eine gehörige Portion Gleichmut!
Welche Rolle spielt Design deiner Meinung nach in dieser Welt?
“Design rules the world!” – Schon unsere Urahnen haben Design (im weitesten Sinne) eingesetzt, um ihre Gegner abzuschrecken oder ihren Göttern zu huldigen. Wie weit wäre die katholische Kirche ohne ihr prunkvolles Design gekommen? Sicherlich ebenso weit wie Hitler in orange-gelber Uniform! Design beeinflusst Kommunikation mehr als uns lieb ist und ich gehe noch einen Schritt weiter: Mit Design kannst du die Welt verändern! Ohne das schlichte Startseitendesign hätte der Suchmaschinendienst Google Ende der 90er keinen Hund hinterm Ofen vorgeholt. Mittlerweile bestimmt Google unser Leben und das nur weil sich jemand mehr Gedanken als Andere über das Design einer Startseite gemacht hat.
Wer oder was inspiriert und motiviert dich?
Inspiration finde ich in der Fotografie (Siehe oben). Motivation kommt bei mir irgendwie von innen. Mein Ofen brennt und brennt und brennt… ich muß nur ab und zu mal die Zündkerzen wechseln.
Teilst du dein Wissen gern mit anderen Menschen?
Ja sehr! Ich versuche in meinem Blog täglich einen Artikel zu schreiben. Ich schreibe über meine Arbeit, über Inspirationsquellen oder was mir sonst so unwichtiges einfällt.
Was machst du um dich fortzubilden?
Ich bin bekennender Input-Junkie. Wie ein Wels sauge ich Informationen auf – wo immer und wann immer es geht. Es beruhigt mich und tut kein bisschen weh!
Jeder Computerchip auf der Welt wird durch ein kosmisches Phänomen zerstört. Was machst Du?
Ich lege einen Film in die Kamera und halte diesen Moment fest. Ganz fest!
Nenne deine TOP-3 Websites mit einer kurzen Beschreibung
Es gibt einige Webseiten, die ich wirklich gelungen finde.
- Das Design von carsonified.com finde ich sehr gelungen und konsequent!
- Konzeptionell begeistert mich digitallifeindex.ch
- Geflasht bin ich von watchmenmotioncomic.com
Auf welcher Veranstaltung trifft man dich als nächstes?
Hamburger Bloggertreffen – jeden 15. im Monat
Formuliere eine für dich interessante Frage für einen der nächsten Interviewpartner auf kopfbunt:
Du wirst auf Zeitreise in die Vergangenheit geschickt und darfst nur eine A4 Seite (Foto, Gestaltung, Design, Zeitung – egal) aus unserer Zeit mitnehmen. Was zeigst Du unseren Vorfahren?
Falls jemand von euch Interesse hat auch an der Interviewserie teilzunehmen oder ihr jemanden kennt, der auf jeden Fall dabei sein sollte, dann kontaktiert mich gern oder hinterlasst einen Kommentar zu diesem Beitrag mit eurem Vorschlag.
In der Kopfquetsche | Der Stilpirat (#)
03. September 2009, 10:00 Uhr
[...] http://kopfbunt.de/steffen-boettcher-kopfquetsche/4293/ Folgende Artikel könnten Dich auch interessieren:Design rules the world!Blogparade: “Ich twittere weil…”Shooting Dirk Erchinger [...]
Antwort
Nadine (#)
03. September 2009, 11:42 Uhr
Wow, so ein Arbeitstimmer hätte ich auch gern :-) Wie immer sehr gelungenes Interview!
Antwort
Malte Christensen (#)
03. September 2009, 12:27 Uhr
Das Arbeitszimmer ist genial … und ich freue mich sehr, dass Steffen die Fragen beantwortet hat. Ich kann euch nur empfehlen seinen Blog im RSS-Reader zu verankern und seine Beiträge zu verfolgen.
Antwort
Markus (#)
03. September 2009, 13:53 Uhr
Hey, der Steffen. Sympathisch, wie im wahren Leben. Wir haben uns Samstag noch in Düsseldorf gesehen. Mir gefallen seine Ansichten und seine Arbeiten beweisen Talent und guten Geschmack. Das waren jetzt die Störteblogger-Wochen in der Kopfquetsche? Dann freue ich mich schon auf den 15. und hoffe Du, Malte, bist bald auch mal dabei!
Antwort
Malte Christensen (#)
03. September 2009, 13:57 Uhr
@Markus: Wie es derzeit bei mir aussieht, komme ich wohl erstmal nicht raus aus meine geliebten Berlin – leider. Störtebloggerwochen ist gut – aber ihr trefft euch ja nicht nur zu dritt … einen hab ich noch ;-)
Antwort
Ben (#)
03. September 2009, 14:11 Uhr
Yeah :-) mehr gibts da eigentlich nicht zu sagen … oder ? :-)
Antwort
Attila (#)
03. September 2009, 19:28 Uhr
Saucool! Auch das Arbeitszimmer!!!
Antwort
Lakritz (#)
10. September 2009, 10:43 Uhr
Großes Kino – vor allem der Schreibtischausblick! Fast wie bei uns im Atelier ;)
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Was war, was wird? | Der Stilpirat (#)
30. Dezember 2009, 10:27 Uhr
[...] Es ist mir wichtig und fester Bestandteil meine Tages. Ich habe 3 Interviews gegeben: In der Kopfquetsche bei Kopfbunt, Freibeuter der Fotografie bei Spürsinn und Slecnep . Ich war auf dem Barcamp HH, hab [...]
Antwort
„Design kann die Welt verändern“ - Interview mit Stilpirat Steffen Böttcher » PIXELPIPE.de » Grafikblog » Design, Marketing, Werbung, Kunst, PR, Kommunikation (#)
22. Januar 2010, 12:02 Uhr
[...] In einem Interview haben Sie einmal gesagt: “Design rules the world!” Das hört sich natürlich gut an, [...]
Antwort