Lebensgeschichte einer Jeanshose
Dieser Beitrag ist meiner Jeanshose gewidmet – Kai Müller von StyleSpion hat mich erfolgreich dazu verleitet meinen Theorieteil der Diplomarbeit für einen kurzen Augenblick ruhen zu lassen. Mit seiner Gewinnaktion hat er mich nachdenklich gemacht und vielleicht für den wohlverdienten Ruhestand meiner Lieblingsjeans gesorgt. Warum wohlverdient? Das erzähl ich euch …
Wie alles anfing …
Diese Hose war meine absolute Lieblingshose. Ich kaufte sie damals mit ein paar Kumpels in dem ersten SkateShop in Lübeck bei Kailua. Wir waren Helden!
Die Jeans ist mit mir durch Dick und Dünn »gegangen«, wir haben uns zusammen den »Hintern« aufreißen lassen, sie ist mit mir Skateboard, Snowboard, Fahrrad, Auto, Achterbahn und wer weißt noch was gefahren, wir sind gefallen und wieder aufgestanden, wir »hingen« zusammen ab, sind auf Konzerten gewesen und haben getanzt, sind in der Ostsee baden gegangen, wir sind mehrmals zusammen umgezogen und haben fremde Länder und Städte bereist …
… wir haben Pausen zusammen verbracht!
Ich hatte sie kurzweilig an jemand anderen verloren, doch sie kam wieder zurück, sie hat mich in kalten Zeiten warm gehalten und hat bei Missgeschicken dicht gehalten (kleiner Scherz!) , wir haben zusammen geschwitzt und gefroren, wir hatten Kummer und Spaß, Pech und Erfolg!
Ich bin auf ihr herumgetreten, hab sie mit Essen und Getränken versorgt, wir hatten »dreckige« Zeiten und sie wurde bei 60 und sogar bei 90 Grad heißem Wasser in einer kleinen Blechtrommel herumgeschubbst, ich hatte sie in Stücke zerissen und habe ihre Risse mit unzähligen Stichen wieder genäht.
Sie wurde giftigen Aerosoldämpfen bei Tag und Nacht ausgesetzt, bekam ein neues Erscheinungsbild durch farbige Lack-Pigmente, sie musste allerhand transportieren und schleppen und durfte doch nichts verlieren.
Diese Jeans war ein Stück ich und mir stets eine treue Gefährtin.
Mir ist duch den Beitrag bewusst geworden was eine Hose alles miterlebt. Allein diese Hose hat einen großen Teil meiner Jugend verarbeitet und dabei leichte bis starke Begleiterscheinungen davongetragen. Das einzige was ich noch für sie tun kann ist – sie mit diesem Artikel zu ehren und mit euch in guter Erinnerung zu behalten.
R.I.P ;-)
Drückt IHR die Daumen, dass diese arme Hose nicht noch einen Lebensabschnitt von mir miterleben muss und ich sie gegen eine Designerjeans von mono concept eintauschen darf!
Dieser Beitrag beruht auf einer wahren Geschichte. Alle Namen und Orte wurden geändert. Die Jeans lebt heute unter einer anderen Identität im Keller und kommt nurnoch zu harten, handwerklichen Arbeiten zum Vorschein.
Mike (#)
02. Dezember 2008, 16:11 Uhr
haha, aus dem leben eines textilveredlers!
Antwort
Nervsack (#)
03. Dezember 2008, 09:59 Uhr
Oooh neee ey, jetzt dreht der hier völlich durch … Altkleidersammlung “Ick komme!”
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eric (#)
03. Dezember 2008, 17:59 Uhr
hola.
schöner artikel, ist mir ans herz gegangen..
ccc!
eric
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Mein erstes Mobilfunkschwert | kopfbunt (#)
15. Dezember 2008, 04:12 Uhr
[...] ich euch vor ein paar Tagen die Geschichte meiner Lieblingsjeans niedergeschrieben habe, ist heute die erneute Verknüpfung einiger Synapsen notwendig gewesen, um [...]
Antwort
Zeit für Super Sonic-Iceland Sponsoren | kopfbunt (#)
19. April 2010, 21:37 Uhr
[...] wieder mich erfolgreich von meiner Diplomarbeit abzuhalten – da es mir allerdings auch beim letzten mal Glück gebracht hat – werde ich mich auch dieses mal darauf einlassen – in der Hoffnung, dass es [...]
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