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Es beginnt mit einer Idee - kopfbunt

Dienstag, 10. November 2009 um 08:39 Uhr

Nachhaltigkeit durch Design

Nachhaltigkeit Design
Ich habe letzten Dienstag einen Vortrag im Rahmen des AGD-Regionaltreffens Berlin besucht. Der Titel der Veranstaltung lautete: »GRÜN ist die Hoffnung – Nachdenken über nachhaltiges Grafik-Design« – Ein Vortrag von Christhard Otto Landgraf. Der Referent hat leider den Bereich Webdesign völlig außen vor gelassen und hat sich eher auf den klassischen Printbereich bezogen. Es gab allerlei Gedankenanstöße und Herr Landgraf hat probiert mit seiner Mindmap-Präsentation zum Nachdenken anzuregen.

Nachhaltigkeit ist für mich ein Wort bei dem ich genau hinhöre, was derjenige damit verbindet, bzw. in welchem Zusammenhang es genutzt wird. In Zeiten wo alles mit Biosiegeln bestückt wird und auch Nachhaltigkeit sich super als Verkaufsversprechen vermarkten lässt, ist es wichtig genauer hinzusehen und nicht gleich voll zu vertrauen. Nachhaltiges Design und auch Verantwortung im Design sind erstrebenswert, denn wir gestalten im wahrsten Sinne des Wortes unsere Umwelt.

Das Konzept der Nachhaltigkeit beschreibt die Nutzung eines regenerierbaren Systems in einer Weise, dass dieses System in seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und sein Bestand auf natürliche Weise nachwachsen kann. (Quelle wikipedia)

Es ist so einfach schon mit ein wenig Aufmerksamkeit ein paar nachhaltige Kleinigkeiten umzusetzen. Ich als Webdesigner z.B. kann durch das Anlegen eines Druckstylesheets via CSS dafür sorgen, dass überflüssige Inhalte beim Ausdruck ausgespart werden. Durch gute Formatierung und das Ausblenden von Bildern spare ich somit Papier und Tinte, bzw. Toner. Das freut nicht nur den Leser, sondern auch die Umwelt. Man kann ebenfalls darauf achten, dass der Strom des Servers der Seite mit Ökostrom betrieben wird und auch der Rechner mit dem die Seite erstellt wird.

Links zu Nachhaltigkeit im Design

Meine Frage an Euch – fallen euch noch weiter Möglichkeiten ein, um nachhaltig im Bereich Webdesign zu arbeiten? Habt ihr Links zu dem Thema? Über zahlreiche Kommentare dazu würde ich mich freuen!

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15 Kommentare zu “Nachhaltigkeit durch Design”


  1. Millus (#)

    Dunkle Websites (dunkle/schwarze Hintergründe) tun der Umwelt auch gut. Ich erinnere mich noch an diesen Google Tag, wo die die Startseite schwarz gemacht haben.

    Man muss sich nicht jedes Jahr einen neuen Laptop oder Rechner kaufen. Oder jedes Jahr ein neues Handy oder Smartphone.

    Man kann schon viel tun…

    Antwort


  2. Ben (#)

    Ein Thema, dass mich auch sehr interessiert und bewegt. Ich achte auch vor allem am Arbeitsplatz aufs Energiesparen: Energiesparende Geräte und Lampen und keine 24/7 Mini-Server mit Röhrenmonitor (den gab’s mal in einer WG).
    Bei den Serveranbietern finde ich es schon schwieriger. Ich habe einen Reseller XXL-Server bei Domainfactory – die forsten immerhin wieder auf, auch wenn da nicht wirklich Ökostrom im großen Stil abgenommen wird. Das schwierige ist, dass die Kombination aus technischem Angebot, Service und Öko kaum vereinbar ist. Die Öko-Hoster die es gibt, sind ja mehr für den kleineren Auftritt.
    Davon ab habe ich auch mal gehört, dass natürlich eine Optimierung der Ladegeschwindigkeiten nachhaltig ist. Wenn weniger Daten übertragen werden, soll auch weniger Energie verbraucht wird, usw. So ganz glaube ich da aber nicht mehr dran, in Zeiten von DSL-Flatrates.
    Am meisten Potenzial liegt m.E. im Umgang mit dem Kunden: Man muss ja nicht alles drucken und faxen – es geht auch digital. Und eine Doku als Video kann auch hilfreicher sein, als ein 50seitiges Manual ;)

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  3. Nils (#)

    Malte,

    bin genau an dem Thema seit dem Wochenende auch dran….
    Hatte ein langes spannendes Gespräch mit Symbiose eins:
    http://www.symbiose-eins.de/

    Green Hosting ist auf jeden Fall ein sehr wichtiger Punkt:
    http://www.greensta.de/

    Grundsätzlich findest Du auf “das selbe in Grün” bestimmt einige
    spannende Unternehmen die bereits Nachhaltig sind von denen
    man sich einiges abgucken kann.
    http://www.dasselbe-in-grün.de

    Antwort


  4. Malte Christensen (#)

    Sehr gut – da sind auf jeden Fall schon ein paar Anmerkungen dabei, die ich mir genauer anschauen will. Bei dem Vortrag, den ich besucht habe, ist mir aufgefallen, dass man differenzieren muss.

    Ich denke, dass die ‘Qualität’ der gestalterischen Arbeit ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Ich denke in Bezug auf Nachhaltigkeit nicht unbedingt an Effizienz, sparen usw. sondern an Effektivität.

    Hoffentlich kommen noch mehr gute Vorschläge, bzw. evtl. regt der Artikel zum Nachdenken darüber an.

    Antwort


  5. Daniel (#)

    Wann wäre ein Produkt effektiv im Sinne der Nachhaltigkeit? Womöglich, wenn es auf seinem Weg über den Markt und durch die Hände des Verbrauchers für Nachhaltigkeit sorgt, indem z.B. eine Website effektiv bedient werden kann, sodass der Benutzer ein Mindestmaß an Zeit am (Strom verbrauchenden und emmissionierenden) Arbeitsgerät verbringt? Ein Printprodut könnte dann effektiv sein, wenn es nicht von vornherein dazu bestimmt ist, im Abfall zu landen.

    Antwort


  6. Malte Christensen (#)

    @Daniel: Eigentlich hast du dir die Frage schon ganz gut selbst beantwortet :-)

    Anhand eines Printproduktes lässt es sich ganz gut aufzeigen. Wenn der Kunde oder der Designer nur darauf achten zu sparen, in Bezug auf Grammatur, Druckfarben, Papierart usw., dann kann die Qualität des umfassenden Designs darunter leiden – das Produkt hat am Ende evtl. weniger Leute mit den zu transportierenden Informationen erreicht als ein Produkt, dass einen weniger ’sparsamen’ Weg gegangen ist. D.h. man müsste mehr Drucken, verteilen usw. um die gleiche Menge an Rezipienten zu erreichen.

    Aber das ist ein weites Feld … so habe ich auf dem Vortrag z.B. erfahren, dass weniger die Druckfarben die Natur belasten, die auf dem Papier landen, sondern die Reste der Druckfarben, die am Ende übrig bleiben und wohl oft im Müll landen.

    Ich denke das beste ist es, wenn jeder Designer automatisch nach wegen sucht, wie er nicht verschwenderisch arbeiten kann.

    Ein sehr interessantes Feld …

    Antwort


  7. Seb (#)

    “Ich als Webdesigner z.B. kann durch das Anlegen eines Druckstylesheets via CSS dafür sorgen, dass überflüssige Inhalte beim Ausdruck ausgespart werden”

    Na, dann bist du kein Webdesigner, sondern Programmierer ;)

    Antwort


  8. Malte Christensen (#)

    @Seb: Moin Seb, die Begrifflichkeiten sind meiner Meinung nach nicht so eng definiert und heiß diskutiert – folgende Beiträge könnten für dich interessant sein:

    Das Leistungsspektrum von Webdesignern oder auch Webdesign – ein Handwerk mit Plan und Konzept.

    Antwort


  9. Andrea (#)

    Super wichtiges Thema in dem Zusammenhang ist “Green-IT”. Dazu gibt es seit Neuestem dieses Buch und ein Blog: http://www.gruene-it.de/. Usability spielt ebenso eine wichtige Rolle. Ich finde auch, beim AGD-Vortrag kam das “digitale” definitv zu kurz! Noch ein Tipp zu gutet Letzt: http://www.go-green-or-die.net/

    Antwort

  10. [...] Nachhaltigkeit durch Design? [...]

    Antwort


  11. Ich mache jetzt in EchtZeigWeb | kopfbunt (#)

    [...] wünsche mir mehr Beiträge und Diskussionen zum Thema Design und dessen Peripherie – ich möchte weniger zeigen was es für schöne Dekoration oder Unterhaltung im Designerweb [...]

    Antwort


  12. Herr Christhard Otto Landgraf (#)

    Hallo Malte,

    ist zwar lange nichts Neues hier passiert, aber ich wollte mich noch kurz zu Wort melden. Ja, ich muss zugeben, nichts über Webdesign in meinem Vortrag direkt gesagt zu haben, weil ich nicht so viel über die Technik weiß, im Gegensatz zu Druck und Weiterverarbeitung. Die hier gemachten Vorschläge, Licht aus wenn ich den Raum verlasse, greifen mir zu kurz. Mein damals 18-jähriger Sohn sagte mir nach unserem Wechsel zu Ökostrom, warum soll ich denn jetzt das Licht ausschalten, ich spare mit jedem Kilowatt CO2.
    Geen Hosting ist ebenso wie Geen Printing ein erster Schritt. Aber der kleinste und einfachste von allen weiteren.
    Wie ist es wenn man sich mal die Inhalte vornimmt. Muss ein Blog auch nach x Jahren noch vollständig im Netz sein und durch diese Datenhaltung Strom verbrauchen und Speicherresourcen blockieren? Wieviel Informationen von mindere Qualität werden über die moderenen Kommunikationsmittel übermittelt?
    Irgendwo glaube ich gelesen zu haben, dass der Mensch nur überlebt, weil er in der Lage ist Dinge zu vergessen.

    Mit kollegialem Gruß Otto

    Antwort


  13. Malte Christensen (#)

    @Herr Christhard Otto Landgraf: Hallo Otto, freut mich, dass du hier vorbeischaust. Ich finde deinen Ansatz interessant, aber wer kann entscheiden, was für wen interessant ist und was nicht. Eine Entwicklung des Internets ist es z.B., dass man auf einmal auf unzählige Nischenprodukte zugreifen kann, was vorher nicht möglich war – Stichwort: Longtail-Theorie.

    Ich tue mich aber schwer damit zu sagen, ob ein Blog nach Jahren noch Vollständig im Netz sein muss. Vergessen gehört zum Überleben dazu – dokumentation allerdings in gewissem Maße auch. Über die Relevanz der Information zu entscheiden ist schwer. Ist das was in den ‘Charts’ steht das was wir benötigen. Was behält man – was löscht man? Die bestbesuchtesten Artikel? Die einem persönlich am Besten gefallen?

    Ich bleib dran … und werde weiterhin Gedanken zu dem Thema machen. Danke an dieser Stelle nochmals für deinen Gedankenanstoß mittels Vortrag zur Nachhaltigkeit im Design beim AGD-Regionaltreffen.

    Antwort


  14. Herr Christhard Otto Landgraf (#)

    @Malte Christensen: Hallo Malte!

    Natürlich kann es keine Übermacht geben, die Daten beurteilt ob sie gut, wichtig oder zu löschen sind.
    Hier fange ich wieder von vorn an: Nachhaltigkeit bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Und da gehört auch die Verantwortung für seine erzeugten Daten. Wenn ich im Print von Lebenszyklus eines Produktes spreche, so bezieht sich das doch auch auf die erzeugten Daten. Es wird überhaupt nicht über das Recycling von Daten gesprochen. Alle sammeln, keiner gibt den Speicherplatz frei. Aber der Speicher istz ja irgendwo, im Internet. Es gibt keinen Bezug mehr dazu. Und was ich nicht weiß macht mich nicht heiß.
    Ich empfehle dir eine kurze Erzählung von Arno Schmidt “Tina oder über die Unsterblichkeit” (1955). Da geht es um die Verantwortung von Schriftstellern. Man kommt nur in Elysium, wenn nichts mehr gedrucktes von einem auf der Welt existiert. In der Zwischenzeit muss man in einer Zwischenwelt rumschlagen.
    Ich glaube, dass viele Leute meinen, Nachhaltigkeit kann allein durch Technik und Fortschritt erreicht werden. Aber ohne den verantwortungsvoll handelnden und denkenden Menschen wird’s nicht gehen. (Auch nicht im Webdesign)

    Liebe Grüße Otto

    Antwort


  15. Verpackung – Nachhaltiges Design | kopfbunt (#)

    [...] In diesem Fall ist es anders. Ich hab den Inhalt nie zu Gesicht bekommen, sondern bin nun stolzer Besitzer eines Schwarz-Weiss-Fernsehers aus Pappe – YeAH! Das ganze wurde noch ein wenig aufgewertet durch eine selbstbedruckte Transparentfolie und eine leuchtende Glühbirne. Herausgekommen ist ein neues Stück kreativer Büro-Dekoration. Ich finde das ist ein durchaus interessanter ansatz für mehr Nachhaltigkeit durch Design. [...]

    Antwort