Ich mache jetzt in EchtZeigWeb
Ich bin ein wenig spät dran mit meinem Artikel könnte man jetzt meinen – die Diskussion zur Entwicklung von Blogs im Allgemeinen ist schon abgeschlossen nicht wahr!? Alle sind schon wieder weitergezogen – Ach, ich vergaß – ist ja jetzt Echtzeit-Web – Twitter und so – awesomeness ist angesagt. Was morgen passiert ist jetzt schon alt und vergessen … Bullshit!
Mir ergeht es wie Markus – lang bin ich mit kopfbunt noch nicht aktiv dabei – aber lang genug, dass ich mich schon öfters gefragt habe wohin die Reise eigentlich gehen soll … zumindest für mich. Ich habe mich gefragt wen oder was ich persönlich gern lese und wem ich meine Zeit und Aufmerksamkeit schenke und warum.
Jedes Blog hat mehr oder weniger einen Charakter – was möchte ich mit kopfbunt.de ausdrücken – bzw. in welche Richtung möchte ich in Zukunft gehen? Was ist der Charakter von kopfbunt?
Ich grübel schon länger … auf jeden Fall passt mir im Ablauf etwas nicht. Das Blog ist eine Spielwiese – und genau das ist es in letzter Zeit eben nicht mehr! Ich möchte diesen Raum nutzen um auszuprobieren – zu spielen, so war es zumindest mal angedacht. Ich bin aber auf dem Weg von damals nach hier irgendwo vom Weg abgekommen – ich bin im kopfgrauen Blogalltag gelandet – oh! Ist das jetzt Blogblues? … lalallallalaaaaaaaaa … vielleicht.
Blogs sind irgendwie regelmäßig – stimmt – und irgendwie sind sie für mich zu sehr mit dem RSS-Reader und Erwartungen verheiratet – kann sein … Was sind eigentlich Blogs? Warum ist mir grad diese Frage egal? ‘Blog’ ist eine schwammige Bezeichnung für etwas das sich ständig verändert und im besten Fall weiterentwickelt – zum Glück – so wie Design – gemeinsam haben diese beiden Begriffe, dass sie etwas bezeichnen, was jeder anders versteht und auf mehr oder weniger eigene Art und Weise interpretiert.
Was sich durch das Lesen der Beiträge von Johannes, Kai, Marcel , Markus und Marius in Kombination mit meinen Gedanken zur Entwicklung von kopfbunt herausstellt: Ich werde dem Druck der regelmäßigen Veröffentlichungen im 1-bis-2-Tages-Takt den ‘Mittelfinger’ zeigen und werde den Druck zu Gunsten von eigenen Inhalten gegen die Wand fahren lassen. Es wundert mich nicht, dass genau diejenigen ihre Meinung niederschreiben, die ich auch als Menschen hinter ihrer Schreibe im vergangenen Jahr zu schätzen gelernt habe.
Ihr merkt sicher, dass es in letzter Zeit auch mal für ein paar Tage still hier ist – na und!? Stört euch das wirklich, wenn es danach etwas für das Hirn oder anständig was auf die Augen gibt? Mich zumindest nicht …
Linkschleuder adé – es lebe das EchtZeigWeb – das ist das was ich machen möchte – ich werde mich mehr auf das Verfassen eigener Inhalte konzentrieren, authentisch sein, zeigen was ich denke und mache – auch wenn das bedeutet, dass ich mehr Zeit benötige – zum Experimentieren, Spielen, Ausprobieren, Recherchieren und Schreiben … das ist für mich kopfbunt.
Selbst das Sonntagskino wird ab jetzt aussetzen … es wird vielleicht mal zu einem Montagskino oder einem Donnerstagstext werden … und wenn es nichts zeigbares gibt – dann bleibt die Kiste halt mal aus. Den Wunsch neue experimentelle Formate in diesen Blog zu integrieren … kopfbunt persönlicher werden lassen und die Meinung mehr in den Vordergrund zu stellen, das fühlt sich gut an.
Ich wünsche mir mehr Beiträge und Diskussionen zum Thema Design und dessen Peripherie – ich möchte weniger zeigen was es für schöne Dekoration oder Unterhaltung im Designerweb gibt, dass machen andere besser und auf diese möchte ich gern weiterhin verweisen – Stichwort KlickEmpfehlungen und Verlinkung.
Von mir wird wieder mehr Gedacht, gemacht und hinterfragt – ich habe eine Vision von Austausch, Persönlichkeiten, Meinungen, Qualität und Verantwortung im Design – aber nicht nur in Hinblick auf meine digitale kopfbunt-Homebase auch im echten Leben hinter kopfbunt. Ich möchte tiefer eintauchen in die Design-Welt und nicht wie ein Schönheitsfleck an der Oberflächlichkeit der Designramschwelt kleben bleiben. Es reizt mich daran zu denken etwas der Halbwertzeit Blogartikeln und Design-Dekoration entgegen zu setzen. Design hat Power – man kann damit etwas bewegen – kommunizieren und etwas bewegen – mit Leidenschaft geht alles!
Ich selbst wünsche mir viel mehr Meinungen der Leser in Form von Kommentaren – Positionen und Diskussionen – weniger Zustimmung, weniger Awesomeness und weniger Beitragsdekoration.
Marcel (#)
28. November 2009, 00:33 Uhr
Ich kann deinen Beitrag nur unterschreiben. Mir ist es lieber Blogs hauen nicht jeden Scheiß raus, nur um mindestens einmal am Tag etwas zu veröffentlichen, sondern lieber die Qualität siegen zu lassen. Und beim Thema Qualität mach ich mir bei dir sowieso keine Sorgen.
Antwort
Malte Christensen (#)
28. November 2009, 00:40 Uhr
@Marcel: Ich freu mich erstmal auf nächste Woche lockeres Beisammensein mit Dir und den anderen. Das wird sicher auch die eine oder andere Idee oder Gedanken aufploppen lassen. Ich hab in letzter Zeit immer mehr gemerkt wie mich die Geschwindigkeit der Veröffentlichungen in Blogs und über Twitter genervt haben. Mal sehen wie sich das alles in Zukunft entwickelt … auch in Hinsicht auf die Leser und Kommentare …
Antwort
Emu (#)
28. November 2009, 00:55 Uhr
“Ich werde dem Druck der regelmäßigen Veröffentlichungen im 1-bis-2-Tages-Takt den ‘Mittelfinger’ zeigen und werde den Durck zu Gunsten von eigenen Inhalten gegen die Wand fahren lassen.”
Yay! Genau so soll es sein! Ich lese wirklich 20 Mal lieber einen Artikel, bei dem ich merke, dass da jemand wirklich begeistert von einer Sache ist bzw. wirklich über einen bestimmten Sachverhalt nachgedacht hat, anstatt den 10.000. Post zu Bild XY zu sehen. (Nichts gegen Bilder, Kunst und Co. – ich veröffentliche davon auch genug auf meinem Blog. Aber neben dem Bild möchte ich auch wissen, warum das den Blogger so fasziniert; was der Grund dafür ist, warum er das Bild (oder was auch immer) für zeigenswert erachtet…).
Das Problem ist nur, dass es dir und auch deinen Lesern viel abverlangen wird. Zeit zum Beispiel. Oder die Bereitschaft sich auf Debatten einzulassen. Und ich vermute, dass einige dazu nicht bereit sind. Aber ganz ehrlich: Auf die kommt es dann auch nicht an. Lieber der wiederkehrende Leser, dem dann auch etwas an “Diskussion” oder “Dialog” gelegen ist.
Antwort
Malte Christensen (#)
28. November 2009, 01:03 Uhr
@Emu: Vielen Dank für deine Meinung und die Zeit. Ich denke auch, dass es mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Aber selbst, wenn es nur ein Beitrag die Woche wird, der dann mit ein Herzblut und Leidenschaft gewürzt daherkommt. Der Gedanken daran fühlt sich für mich allemal besser an. Was daraus wird … mal sehen und einfach mal ausprobieren :)
Antwort
Markus (#)
28. November 2009, 13:59 Uhr
Wahnsinn! Malte, wir wissen ja, da sind wir uns einig!
Ich finde es auch genial gerade zu sehen wie sich bei mir immer mehr eine Linie ergibt. Mein Blog formt sich und bekommt immer mehr Feedback, Anerkennung… das macht Spaß.
Apropos gute Artikel, guckt euch mal Ausgesprochen an.
Geniale Artikel, das Hörbuch kann man sich auch gut anhören! Ich denke, Blog und Bleistift gefällt dir, Malte.
Antwort
Chris (#)
29. November 2009, 14:18 Uhr
Wow. Respekt! Bin gespannt und freue mich auf Deine neuen Artikel!
Antwort
primus (#)
29. November 2009, 21:47 Uhr
mir scheint du wirst alt, so weise gedanken bin ich ja gar nicht gewohnt…
doch solange alles kopfbunt bleibt bin ich auch voll mit dir auf einer linie.
ganz viel liebe!
Antwort
Marius (#)
30. November 2009, 10:11 Uhr
Auf jeden Fall ein guter Artikel und ich kann die Gedanken darin verstehen. Ich bin gespannt auf das, was du draus machst und wünsche dir viel Erfolg dabei!
Antwort
Smotret (#)
30. November 2009, 20:24 Uhr
Das ist doch mal ein Wort.
Antwort
Kreativlinks vom 01. Dezember 2009 - farbwolke.de (#)
01. Dezember 2009, 09:06 Uhr
[...] liebe Malte von Kopfbunt zermürbt sich seinen Kopf über die Blogs im allgemeinen, und was er vielleicht verändern kann und möchte. [...]
Antwort
Resümee – kopfbunt Nr. vier | kopfbunt (#)
14. Dezember 2009, 08:26 Uhr
[...] – jede Minute, die ich bisher investiert habe, war es das wert. Dennoch möchte ich wieder mehr experimentieren und ausprobieren, z.B. habe ich in letzter Zeit wieder angefangen mich an die Fotografie [...]
Antwort
Es muss nicht immer Grafik sein | kopfbunt (#)
30. Januar 2010, 13:22 Uhr
[...] einfach mal Leben! Ich hab das Sonntagskino als regelmäßige Institution derweil ausgesetzt und geschrieben, dass es zwischendurch mal etwas ähnliches gibt — jetzt ist es mal wieder soweit. Habt einfach [...]
Antwort